found some nice reviews of our LP online:
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syn*error – verlustgeschäft
Tuesday, March 8th, 2011
you all know syn*error. if you don’t, you really should. there’s a bunch of stuff by them down there somewhere. a split with What Price, Wonderland? among other treats. this is their newest experiment, and the term experiment is key. from the very first track you know this is going to be different than previous instalments of syn*error. their self-titled 7″ was primarily made up of really loud emo/screamo with some intricate less loud parts, thus resulting in a somewhat eclectic but determined sound. five years ago syn*error were a explosive emo/screamo band with quiet-loud dynamics, soaring guitars, distorted octave chords, screaming, etc. but for 2011′s verlustgeschäft, they’ve shook things up. this time they have obvious influences from ’80s harDCore. where syn*error previously dabbled with the ’90s emo sound, they have now seemingly moved a century back. this does however not mean that syn*error have taken a step back or stagnated. on the contrary. they’ve evolved their sound into something completely new. if I were to compare it to modern bands, then it sort of sounds like a mix between End of A Year and Adorno. however this album has just too much bloody uniqueness to it. you can’t just say “if you like blah and blah you’ll like this”. this album has several funk/hip-hop songs that sort of sound like Incubus’ glorious “Magic Medicine” – that’s not normal for an emo album, is it? furthermore, this album has truly epic emo tracks that may or may not have ’70s punk rock/’80s alternative bridges with almost BritPop guitars, before going to what to me sounds like Norwegian emo (the birds are spies – they report to the trees, rest of my life, etc), before suddenly going into trance-inducing blues-y or funk-y guitar solos to bring the tune to sometimes a sudden halt, and sometimes fading away elegantly. this album just takes a pile of influences from all sorts of music from the ’80s and ’90s and shape it into some sort of emo rocker with funky “Magic Medicine” interludes. syn*error have seriously changed their sound up. and it fucking works. it fucking works. download this at once. it can be bought from http://www.kids-in-misery.net/pages/catalog/product_info.php?products_id=301 or here http://bisaufsmesser.com/store/index.php?main_page=product_info&products_id=16229&zenid=4d988b78f10127f2845a0ff70671ac0c – so do that too if you have the cash.
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Syn*Error – Verlustgeschäft
[2011 Kids in Misery/Adagio 830]
[myspace.com/synerrorsynerror]
Wow, nach sechs Jahren bringen Syn*Error endlich ihren ersten Longplayer auf den Markt! Vorher trieb das Mid 90ies Emo orientierte Quartett ihr Unwesen auf diversen Splits, unter anderem mit Adorno oder What Price, Wonderland?.
Schick ist die „Verlustgeschäft“ betitelte 10 Track Vinyl geworden. Das Artwork erinnert an Hintergrundgrafiken ala Commodorre 64 Retro Games, welches gedruckt auf einem Gatefold stylische Akzente setzt.
Die Berliner eröffnen die neuen Songs mit kurzen Einspielern. Ein irre leitender Mix aus geloopten Jazz (wie ein Systemfehler klingend), unterlegt eine über persönliche und Musik philosophierende Hörspielstimme. Klingt abgefahren, im ersten Moment vielleicht etwas befremdlich. Im Gesamtkonsens bildet der Rahmen mit den eigentlichen Tracks ein in sich geschlossenes künstlerisches Werk mit einem konzeptuellen Charakter.
Songtechnisch haben sich Syn*Error wie einige Bands des Genres nun auch dem Post-Indi Stil geöffnet. Durch das Auslassen der Screams und der ausgefeilten Strukturen ist ein Sound irgendwo zwischen Hot Cross und The Lapse gelegen entstanden. Trotz der eher geringen Spielzeit der Stücke gibt es in jedem von ihnen reichlich zu erleben. Jedes Instrument ist bestrebt so viele Riffs und Fills wie möglich zu verarbeiten, jedoch immer bedacht kein Chaos entstehen zu lassen. Klingt eher hektisch fiebrig als pseudointellektuell und behält dadurch seine punkige Note…
Keine Musik für Scheuklappendenkende Schubladentypen, szene übergreifend und eine spannende Angelegenheit. Von einem Verlustgeschäft können die Labels hoffentlich nicht sprechen. Am Ende fehlt mir nur ein Download Code zur vollen Zufriedenheit …
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Syn*Error – „Verlustgeschäft“ (Adagio 830/Kids in Misery)
Wenn man in Deutschland von Emo und Post-Punk spricht, muss man Syn*Error erwähnen. Seit Jahren spielt sich die Hauptstadtband den Hintern wund. Seit Jahren veröffentlicht man Qualitätsware. Allerdings immer in Form von Kleinformaten oder Splits mit Seelenverwandten der Marke What Price, Wonderland? und Adorno. Nun ist endlich das erste Album draußen! Verlustgeschäft heißt es und zehn Tracks bietet es. Was die Berliner dazwischen machen, dürfte aber auf geteilte Meinungen stoßen. Schließlich zerhackt man die Songs mit sieben, mal ganz kurzen, mal bis zu einer Minute langen Interludes. In diesen Interludes hört man zumeist einen „Radiomoderator“, der philosophische Sätze vom Stapel lässt oder direkten Bezug zur Platte nimmt („…ich bin trotzdem glücklich über diese Platte“). Im Hintergrund hört man öfter loungig-jazzige Sounds, die das Ganze noch etwas abstrakter erscheinen lassen. Mich persönlich erinnert das etwas an die erste LP von Recover, die ja auch von solchen Interludes durchsetzt wurde. Ich liebte es damals und ich finde es auch bei Syn*Error ganz ok. Es gibt „Verlustgeschäft“ einen noch eigeneren Charakter. Die Kommentare des Typen, mit der coolen Stimme, gehören irgendwann einfach zum Album dazu. So ein bisschen nehmen sie aber doch den Hörfluss raus. Blended man diese Idee weg, bleiben immer noch dutzend grandiose Ideen über. Denn der Kern des Album, die zehn Stücke, überzeugen mich auch. In Deutschland gibt es keine Band die diesen Stil, irgendwo zwischen Dischord-Schule, 400 Years und Daniel Striped Tiger, derzeit so facettenreich und so gekonnt interpretiert. Die Stücke sind nervös, durchsetzt von Breaks, aber auch sehr sensibel und gefühlsvoll… wenn nötig geht es aber auch kurzerhand mit dem Kopf durch die Wand! Besonders ist natürlich das Songwriting, da Syn*Error in ihren kompakten Songs natürlich sehr gestresst wirken. Und tatsächlich würden sich viele Bands sagen: „also dieses Riff hätte ich noch mindestens fünfmal in dem Song gebracht“. Dazu kommen Syn*Error gar nicht. Sind sie doch nach zwei Minuten schon wieder fertig und haben sie bis dahin schon wieder fünf weitere Ideen verbraten. Wer diese Seite an Bands wie Kidcrash, Fugazi oder Daniel Striped Tiger liebt und es mag, wenn sich ein Album nicht so schnell abnutzt, der wird an der Essenz von „Verlustgeschäft“ seine Freude haben. Eine weitere große Stärke der Berliner ist natürlich die Gitarrenarbeit, die einfach umwerfend ist und an so viele Stile und so viele Dekaden denken lässt – von Rock’n'Roll bis 90er-Emo, von Easy Listening bis angeschrägtem D.C.-Stoff, von den 80ern über die 90er bis hin zur Neuzeit. Die vier Herrschaften sind nicht nur talentiert, sie wissen auch, wie man zusammenspielt. Wo man schon davon ausgehen musste, dass sie ewig mit ihren Splits und 7inches weitermachen werden, haben Syn*Error ihre Kräfte endlich in ein Album gesteckt. Und es hat sich gelohnt! Denn „Verlustgeschäft“ ist richtig gut geworden! Die Sache mit den Interludes ist natürlich fragwürdig. Aber wer Fan dieses Stils ist, kommt so oder so nicht an „Verlustgeschäft“ vorbei. 8/10